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Braucht die Welt wirklich noch einen Browser? Wir haben doch längst genug davon – Chrome, Safari, Firefox, Edge. Jeder hat seine Funktionen, jeder speichert Lesezeichen, jeder hat seinen dunklen Modus. Und einige basieren sogar auf der gleichen Technologie.
Was macht der neue Browser von OpenAI, genannt Atlas, besser und warum solltest du ihn benutzen oder auch links liegen lassen? In diesem Artikel erfährst du, welche Vor- und Nachteile der Atlas-Browser bei der Benutzung von ChatGPT hat.
(Letzte Aktualisierung: 23.10.25)
Bevor wir uns die Frage stellen, ob sich ein Wechsel zu Atlas lohnt, sollten wir uns zunächst anschauen, wofür wir Browser überhaupt verwenden. Denn Browser sind schon lange nicht mehr nur „das Fenster zum Internet“, sondern ein zentrales Arbeitswerkzeug.
Die Grundfunktion ist nach wie vor das Surfen, Webseiten aufrufen, lesen, recherchieren oder einkaufen. Moderne Browser legen dabei Wert auf Geschwindigkeit, Stabilität und Komfort.
ChatGPT Atlas:
Für Browser gibt es eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen. Über Erweiterungen und Add-ons lassen sich neue Werkzeuge nachrüsten, wie etwa Werbeblocker, Passwortmanager oder Übersetzungs-Tools.
ChatGPT Atlas:
Auch die Organisation von Inhalten ist wichtiger geworden. Mit Tab-Gruppen oder Workspaces der verschiedenen Browser behältst du selbst bei vielen gleichzeitig geöffneten Seiten den Überblick.
ChatGPT Atlas:
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Datenschutz: Tracking-Blocker, Cookie-Kontrolle und sichere Suchmaschinen sind für uns alle wichtig.
ChatGPT Atlas:
Zusätzlich bieten die meisten Browser eine Synchronisierungsfunktion und Nutzerprofile, sodass Lesezeichen, Passwörter und der Verlauf auf mehreren Geräten verfügbar sind. Für Entwickler stehen außerdem Analysewerkzeuge (DevTools) bereit.
ChatGPT Atlas:
Das wirklich Neue an Atlas ist nicht, dass eine KI eingebaut ist, sondern wie tief sie integriert ist. In anderen Browsern musst du die KI erst bewusst öffnen, beispielsweise über ein Plugin, eine Sidebar oder eine Erweiterung. In Atlas ist ChatGPT dagegen Teil der Oberfläche selbst und arbeitet unmittelbar mit dem Inhalt, den du gerade siehst.
Diese enge Integration hat einige Vorteile. Ob das ausreicht, musst du selbst bewerten. Hier ein paar Beispiele aus dem Alltag:
► Du liest einen langen Artikel und fragst: „Fasse mir den Abschnitt zusammen, der die markierte Zwischenüberschrift umfasst“. Das Markieren der Überschrift im Browser nicht vergessen!
✅ ChatGPT erkennt automatisch den Textbereich und liefert eine gezielte Kurzfassung, ohne dass du etwas kopieren oder einfügen musst. Natürlich kannst du dir auch den ganzen Artikel zusammenfassen lassen. Aber das kann Perplexity ja auch sehr gut.
► Du recherchierst Urlaubsideen – Atlas merkt sich die von dir besuchten Seiten.
Später kannst du einfach sagen: „Zeig mir noch einmal die Reiseziele, die ich mir gestern angesehen habe – bitte mit den ungefähren Kosten.“ Hinweis: Bei mir hat das mit den erst kürzlich besuchten Seiten nicht geklappt. Vielleicht funktioniert es bei dir ja besser. Probiere es einfach mal aus!
Der Browser ist damit nicht länger nur ein „Fenster zur Webseite“, sondern ein Assistent, der speichert, was du im Browser tust, und bei Bedarf auf Basis der gespeicherten Informationen handeln kann. Ob du das möchtest, musst du selbst entscheiden. Du solltest dich auf jeden Fall einmal mit den Datenschutzeinstellungen beschäftigen.
Der Agent ist sozusagen die „aktive Version“ von ChatGPT. Während du bei ChatGPT nur Antworten oder Erklärungen erhältst, kann die KI beim Agent selbst im Browser handeln. Das bedeutet, dass ChatGPT Schritte ausführt, die du sonst per Hand machen würdest. Er öffnet Tabs, klickt sich durch Webseiten, sucht Informationen heraus oder bereitet etwas für dich vor.
Ich habe das einmal bei einer Bestellung von alkoholfreiem Wein ausprobiert. Bitte nicht lachen, aber es gibt nicht so viele alkoholfreie Weine, die gut schmecken. Ehe ich also lange im Internet surfe, kann das auch der ChatGPT-Atlas-Agent für mich erledigen.
Das funktioniert so:
Ich sage ChatGPT im Browser einfach, was ich brauche – zum Beispiel „Suche mir gute alkoholfreie Weine aus. Wähle den besten Wein. Preis unter 10 Euro. Bereite die Bestellung über die Website deiner Wahl vor. 6 Flaschen Wein.“
Der Agent öffnet dann automatisch die passenden Seiten, sucht nach Produkten, prüft Preise und Bewertungen und stellt mir die besten Optionen zusammen. Wenn eines davon passt, sollte er das in den Warenkorb packen.
Der Agent hat das gut gemacht, finde ich, auch wenn er den Warenkorb nur vorbereitet hat. Grund dafür ist folgender:
Hinweis von ChatGPT: Beachten Sie jedoch, dass ich gemäß der Richtlinien zwar Produkte recherchieren darf, aber den eigentlichen Kaufvorgang von Alkohol- oder Tabakprodukten (auch alkoholfreiem Wein) nicht durchführen darf.
Hier das Ergebnis. In der Tat kenne ich den Wein und er ist meiner Meinung nach gut. Das soll allerdings jetzt keine Werbung sein, sondern nur zeigen, wie der ChatGPT-Altlas-Agent vorgeht.

Ich musste also nicht mehr selbst recherchieren oder mich durch Shops klicken, sondern entscheide nur noch am Ende, welches Produkt ich haben möchte. Es gibt viele Berichte, dass man lange auf das Ergebnis des Agenten warten muss. In meinem Fall hat das 2 Minuten gedauert. Auf jeden Fall wesentlich schneller, als wenn ich das selbst mit Surfen und Recherchieren verbracht hätte.
Auch wenn der Agent viele Aufgaben automatisch ausführen kann, ist sein Handlungsspielraum durch klare Sicherheitsgrenzen eingeschränkt. So darf er beispielsweise keine Dateien herunterladen, keinen Code ausführen oder Erweiterungen installieren. Außerdem stoppt er automatisch, sobald es um sensible Bereiche geht, beispielsweise beim Online-Banking oder beim Login in persönliche Konten. OpenAI empfiehlt deshalb, den Agent-Modus bei vertraulichen Vorgängen nur im abgemeldeten Zustand zu nutzen und genau mitzulesen, welche Schritte der Agent gerade ausführt. So behältst du jederzeit die Kontrolle. Du entscheidest immer selbst, ob der Agent fortfahren darf oder nicht. Damit bleibt die Verantwortung bei dir.
Nicht jeder wird sofort von Atlas profitieren und es kommt auch darauf an, wie der Browser genutzt wird. Aus meiner Sicht lohnt sich der Umstieg vor allem dann, wenn KI wirklich Teil des Arbeitsalltags ist und nicht nur ein gelegentliches Hilfsmittel. Im Folgenden daher meine persönliche Einschätzung, für wen Atlas einen Versuch wert ist und für wen nicht.
Besonders lohnenswert für:
Kann sinnvoll sein für:
Weniger geeignet für:
ChatGPT Atlas ist kein „besserer Google Chrome“, sondern ein Browser mit einer anderen Philosophie: Er soll nicht nur Webseiten anzeigen, sondern den Nutzer aktiv bei seiner Arbeit unterstützen. Der größte Mehrwert entsteht bei typischen Alltags- und Büroaufgaben, also überall dort, wo Recherche, Schreiben, Vergleichen oder Planen Zeit kostet. Wer ChatGPT ohnehin häufig nutzt, profitiert davon, dass die KI direkt in den Browser eingebettet ist und der Kontext nicht ständig neu erklärt werden muss.
Trotzdem ersetzt Atlas nicht jedes Szenario. Für die klassische Webnutzung ohne KI-Unterstützung bietet er kaum Vorteile. Auch wer alles lieber manuell erledigt oder KI nur gelegentlich nutzt, wird keinen spürbaren Unterschied merken. Derzeit sind Erweiterungen eingeschränkt und der Agent benötigt etwas Erfahrung im Umgang, damit er wirklich hilfreich wird.
Warum also Atlas?
Weil er dann sinnvoll ist, wenn der Browser nicht nur ein Fenster zum Internet sein soll, sondern ein Werkzeug, das Zusammenhänge erkennt und Routinearbeiten abnimmt. Wer sich darauf einlässt, arbeitet strukturiert mit Kontext, statt immer wieder von vorne zu beginnen – und genau darin liegt der eigentliche Fortschritt.
Sensible Dinge würde ich dem Agenten jedoch nicht anvertrauen. Da achte ich lieber selbst auf Sicherheit und Datenschutz. Aber das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Ob es Sicherheitslücken geben wird, die den Agenten ausnutzen, wird sich zeigen. OpenAI, der Anbieter von ChatGPT-Atlas, weist ausdrücklich darauf hin, dass man vorsichtig im Umgang mit dem Agenten sein sollte.

Unter folgender Webseite von OpenAI findest du weitere Informationen und kannst den Browser direkt herunterladen: ➥Atlas-Browser.
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