Unzufrieden mit den Antworten von ChatGPT?
Ich habe in letzter Zeit viele Kommentare erhalten, die sich über die Qualität der Antworten von ChatGPT beschweren. Auch in den sozialen Medien gibt es eine große Menge solcher Beiträge. Ich denke, dass die Erwartungen an ein begrenztes Sprachmodell oft zu hoch sind. Da will man manchmal ganze Apps und Programme erstellen lassen, sich Bücher schreiben oder sich etwas berechnen lassen.
Hier sind ein paar Tipps, falls du mit den Antworten nicht zufrieden bist und trotzdem zu deinem Ziel kommen willst.
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Kürzere, präzisere Antworten erzwingen
Standardmäßig liefert ChatGPT ausführliche Texte. Hier sind ein paar Beispiele, wie du das leicht ändern kannst:
- Formuliere das Ziel gleich im ersten Satz des Prompts, z. B.: „Fasse in drei Stichpunkten zusammen …“.
- Begrenze die Länge („max. 120 Wörter“) oder fordere „nur Code, keine Erklärung“. Das ist für ChatGPT nur ein Anhaltswert. Du darfst nicht so kleinlich sein, wenn es dann doch 130 Wörter sind.
- Nutze die Rolle („Du bist mein Lektor …“) und die Zielgruppe, um Stil und Ton zu steuern.
- Frage nach einer nummerierten Checkliste oder einer Tabelle mit zwei Spalten (Stichwort | Kurzerklärung). Tabellen erzwingen Kompaktheit.
- Füge am Ende deines Prompts hinzu: „Beziehe dich ausschließlich auf die folgenden drei Stichpunkte …“. So bleibt die Antwort zielgerichtet und schweift nicht ab.
- Lass dir bei längeren Texten zunächst eine Gliederung erstellen. Gehe dann Schritt für Schritt auf jeden einzelnen Punkt ein.
Mehr Tipps dazu findest du in meinem Artikel ChatGPT: Prompts verbessern. Darin beschreibe ich, wie du deine Prompts verbessern kannst und welche Dinge bei einem guten Prompt wichtig sind.
Das passende Modell wählen – und Limits umgehen
Auch die Wahl des Sprachmodells ist entscheidend. Nicht jedes Modell ist für deine Aufgabe geeignet. Wähle deshalb das entsprechende Sprachmodell aus. Falls es nicht gut klappt, probiere ein anderes aus. Hier ein paar kurze Stichworte zu den verschiedenen Sprachmodellen:
- GPT-4o: Allrounder für Texte, Bildideen und Alltagsthemen.
- GPT-o3 (Reasoning): gründlicher bei Logik- und Programmieraufgaben, aber etwas langsamer.
- GPT-4.5: Noch stark limitiert, vor allem für Plus-/Pro-Abos interessant.
In der Gratis-Variante bekommst du oft nur Mini-Versionen mit engeren Limits (Token-Grenzen) und die Auswahl an Sprachmodellen ist gering.
Wenn du unsicher bist, welches Sprachmodell für deine Aufgabe geeignet ist, lohnt sich ein Blick in den Artikel Die verschiedenen Sprachmodelle von ChatGPT. Dort erkläre ich etwas ausführlicher, welches Sprachmodell für welche Aufgaben sinnvoll genutzt werden kann.
Sauber programmieren lassen – Schritt für Schritt
Viele Fehler entstehen, wenn man den Chatbot bittet, gleich ein komplettes Script auszuspucken. Besser funktioniert:
- Teilaufgaben stellen (erst Daten einlesen, dann Funktion A, dann Funktion B).
- Code erklären lassen, bevor du ihn in dein Projekt kopierst.
- Hilfreich ist es auch, wenn du deinen Code noch einmal als Eingabe nutzt und ChatGPT bittest, den Code noch einmal zu analysieren
Im Artikel Wie ChatGPT dir beim Programmieren hilft: Tipps und Tricks gebe ich dir ein paar hilfreiche Tipps, wie du mit ChatGPT Stück für Stück robusten Code erstellst.
Preis und Alternativen
Aktuell kostet ChatGPT Plus rund 23 Euro pro Monat. Das sind im Jahr 276 Euro. Eine ganze Menge. Wenn ich in den Medien verfolge, wie hoch die Computernutzung und der Energieverbrauch sind, kann es sein, dass diese Beträge relativ niedrig sind. Genau weiß ich es aber nicht. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, was ihm die Qualität der Plus- oder Pro-Version von ChatGPT wert ist. Es gibt einige Alternativen, wobei die Abo-Varianten der Mitbewerber ähnlich viel kosten.
- Google Gemini bietet in vielen Szenarien vergleichbare Funktionen kostenlos. Die Canvas-Funktion eignet sich beispielsweise gut, um längere Texte direkt weiterzubearbeiten.
- Auch andere Chatbots wie Claude, Copilot oder Le Chat bieten eine kostenlose Nutzung an.
- Sparsam nutzen: Bei OpenAI gibt es weiterhin das kostenlose Basismodell (wenn auch mit Limits). Für Code-Schnipsel und Kurzantworten reicht es oft aus.
Wenn du nach Alternativen suchst, könnte mein Artikel „Kostenlose Chatbots: Funktionen, Vorteile und Nutzung” für dich interessant sein.
Fazit und Zusammenfassung
ChatGPT ist ein mächtiges Werkzeug, stößt aber an seine Grenzen, wenn wir es wie einen „All-in-one-Autopiloten“ einsetzen. Entscheidend ist, wie gut du dein Ziel im Prompt vorgibst. Je klarer Umfang, Länge und Rolle definiert sind, desto präziser fällt die Antwort aus. Gleiches gilt beim Programmieren: Wer den Code in kleine, nachvollziehbare Teilaufgaben zerlegt und die Ausgaben zwischendurch prüft, minimiert Fehler und Frust.
Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf das richtige Sprachmodell. Prüfe daher, welches Modell wirklich zu deiner Aufgabe passt, bevor du blind das teuerste Abo abschließt.
Apropos Kosten: Ein ChatGPT-Plus-Abo kann sich lohnen, muss es aber nicht. Kostenlose Alternativen wie Google Gemini, Claude oder Copilot liefern in vielen Szenarien vergleichbare Ergebnisse – und selbst das Gratis-Basismodell von OpenAI genügt oft für kurze Texte. Nutze also erst die kostenfreien Optionen und entscheide dann, ob dir ein Bezahlmodell den gewünschten Mehrwert liefert.
Kurz gesagt: Realistische Erwartungen, strukturierte Prompts, das passende Sprachmodell und ein kritischer Blick auf das Preisschild bringen dich deutlich schneller ans Ziel als eine Beschwerde über eine schlechte Antworten. Finde heraus, was für dich funktioniert, und verfeinere deine Arbeitsweise Schritt für Schritt – dann klappt es auch mit ChatGPT. Meistens zumindest. 😀
Was meinst du? Hast du dich auch schon öfter über die Antworten von ChatGPT geärgert? Schreib es in die Kommentare, ich würde mich freuen.
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Antworten auf wirklich wichtige Fragen des Lebens. Beantwortet von meinem kleinen, depressiven KI-Roboter:
Ich habe gelesen, dass täglich etwa 30 bis 50 Millionen KI-Bilder erzeugt werden. Das ist wirklich eine enorme Menge. Doch wohin mit all diesen Bildern und wer schaut sie sich an? Da muss ich glatt mal meinen Roboter fragen.
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