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Hast du dich schon einmal gefragt, wie es wäre, wenn du mit Google reden könntest?
Wir haben uns alle schon daran gewöhnt, bestimmte Stichworte und Suchbegriffe einzugeben. Das hat meist mit der natürlichen Sprache, die wir verwenden wenig zu tun.
Durch den Boom der Künstlichen Intelligenz und der Chatbots wird sich das in Kürze ändern, meine ich zumindest. Wir werden unsere Suche in ganzen Sätzen beschreiben und so die Suchergebnisse bekommen. Eine Zukunftsvision, meinst du? Nein, das geht bereits jetzt. Beispielsweise mit der alternativen Suchmaschine Perplexity.
In diesem Artikel erfährst du, wie Perplexity funktioniert und was das Besondere daran ist. Ich bin begeistert von den Ergebnissen, die ich bei meiner Suche erhalte. Schau selbst, was Perplexity alles leisten kann und warum ich kaum noch mit Google suche.
(Letzte Aktualisierung: 02.06.24)Inhaltsverzeichnis
Überblick | Funktionalität | Beispiele | Collections | Webseiten erstellen | Pro Version | Die Vorteile | Die Zukunft | Kommentare
Hier die Kurzfassung: Perplexity ist eine Kombination aus einem Chatbot und einer Suchmaschine.
Ein Chatbot ist eine KI, die mit uns in natürlicher Sprache kommuniziert. Chatbots können verschiedene Funktionen haben, wie z.B. Unterhaltung, Information, Bildung und Kundenservice. Mehr über die KI und Chatbots kannst du in meinem Artikel Künstliche Intelligenz und Chat nachlesen.
Eine Suchmaschine kennst du ja. Sie ruft Informationen aus dem Internet ab, die zu den von dir eingegebenen Suchbegriffen passen. Dabei werden Algorithmen verwendet, um die relevanten Webseiten, Bilder, Videos oder andere Inhalte zu finden. Eine Suchmaschine kann auch spezielle Funktionen haben, wie z.B. Übersetzung, Rechner oder Wettervorhersage.
Perplexity vereint nun beides: Chatbot und Suchmaschine. Dabei wird künstliche Intelligenz verwendet, um die Absicht und den Kontext deiner Texte zu verstehen. Das Ergebnis sind Antworten, die generiert werden. Vorausgesetzt die Frage wurde richtig verstanden 😀
Schauen wir uns die Funktionsweise und danach ein paar Beispiele an.
Das kostenlose Perplexity-Modell basiert auf GPT-3.5. Du hast in geringem Umfang Zugriff auf die Pro-Version, die das neuere GPT-4 Modell nutzt. Zurzeit sind das maximal 5 Anfragen alle 4 Stunden. Wenn du die kostenpflichtige Version nutzt, stehen dir natürlich mehr zur Verfügung.
Du kannst dir die Funktionsweise vereinfacht so vorstellen:
Du formulierst deine Frage oder das Problem. Perplexity analysiert den Text, indem es Muster und Beziehungen erkennt. Dazu wird GPT-3, bzw. GPT-4 genutzt.
Danach versucht Perplexity die passenden Quellen im Internet zu finden.
Ist das erledigt, werden die wichtigsten Information herausgefiltert und wieder mit Hilfe des Sprachmodells in natürliche Sprache umgewandelt.
Das Ganze ist natürlich viel komplexer, als ich es beschrieben habe, aber ich denke zum allgemeinen Verständnis reicht das. Hier nun noch ein Schaubild:
Ich werde dir die Funktionen von Perplexity anhand von Beispielen zeigen. Fangen wir zunächst mit einer einfachen Suche an.
Vorab noch der Hinweis: Ich empfehle dir, dich zu registrieren. Dann kannst du auf die Historie deiner Chatverläufe zurückgreifen. Es geht aber auch ohne eine Registrierung.
Die Benutzeroberfläche ist in englischer Sprache, die Antworten allerdings in deutscher, falls du das möchtest. Die Sprache stellst du in den Settings ein, unter dem Punkt „Profile“ oben rechts im Browser.
Bei einem neuen Chat wirst du mit einem Eingabefeld begrüßt.
Die genannten Einschränkungen sind bei der kostenpflichtigen Variante von Perplexity wesentlich geringer. Du kannst also mehr Dateien hochladen.
Starten wir mit der Frage: Welche nennenswerten KI-Unternehmen gibt es in Deutschland?
Ich erhalte eine Liste von Unternehmen. In der Aufzählung sind Verweise auf die Quellen, die ich mir anzeigen lassen kann. Die komplette Antwort habe ich geteilt, so dass du sie ➥noch einmal nachlesen kannst.
Schauen wir uns dieses Beispiel mit der herkömmlichen Google Suchmaschine an. Ich bekomme als Suchergebnis eine Liste von Webseiten. An den ersten Stellen die Werbelinks.
Eine Antwort habe ich bei Google also nicht erhalten und muss die genannten Webseiten selbst durchlesen, bei denen wiederum eine ganze Menge an Werbung angezeigt wird. Ob ich dort eine Liste der Unternehmen finde, ist Glückssache.
In meinem Beispiel wäre ich allerdings schnell fündig geworden, weil eine der ersten genannten Seiten die ist, die auch Perplexity zitiert.
Ich habe die gleiche Frage auch bei Microsoft Copilot gestellt, habe hier aber schlechtere Ergebnisse bekommen, die außerdem veraltet waren.
Wie bei anderen Chatbots auch, werden bei Perplexity nach der Beantwortung weitergehende mögliche Fragen aufgelistet.
Wenn du etwas länger mit einem Chatbot gearbeitet hast, erhältst du eine Menge an Themen und Konversationen. Die zu organisieren und wiederzufinden fällt meist schwer. Perplexity hat hier eine, wie ich finde gute Funktion, die sogenannten Collections.
Klicke auf den Punkt „Library“ und danach auf Collections. Erstelle eine Collection und du siehst das dann auf der rechten Seite im Browser. Das Ganze ist eine Art Ordner und du hast die Option, bereits vorhandene Konversationen in diese Collection zu packen.
Gehe dazu wieder auf den Punkt „Library“. Suche deinen Chat aus und klicke auf die drei Punkte. Nun kannst du diesen zu einer Collection hinzufügen.
Wenn du ein neues Thema hast, wähle die Collection aus und stelle gleich hier die Frage. Schon befindet sich das an der richtigen Stelle, bzw. in deiner Collection.
Das Schöne ist, du kannst die Collections auch per Link teilen, so dass andere das sehen und daran teilnehmen können.
Sehr gut gelöst, finde ich. Nochmal der Hinweis, das funktioniert zwar in der kostenlosen Version, aber nur, wenn du dich registriert hast.
Mit Perplexity kannst du einzelne Webseiten erstellen. Du wählst ein Thema und die Inhalte der Seite werden automatisch durch die KI erstellt. Dazu gibt es eine Seitennavigation und begrenzte Möglichkeiten, die Webseite zu gestalten.
Beispielseite Perplexity: Ausflugsziele
Nicht verschweigen will ich, dass ich rechtliche Probleme bei der Veröffentlichung der Seite sehen. Es ist unklar, wer für die Inhalte tatsächlich verantwortlich ist und wie man Urheberrechtsprobleme vermeiden kann. Wenn du wissen willst, wie du solch eine Seite erstellst, änderst und veröffentlichst, schau die meinen Artikel: ➥ Perplexity Webseiten erstellen an.
Neben der kostenlosen Version gibt es auch eine kostenpflichtige Pro Version. Laut Perplexity bietet diese folgende Vorteile:
Mehr Infos erhältst du auf der ➥Seite von Perplexity. Allerdings in englischer Sprache.
Natürliche Sprache:
Wie oben schon beschrieben, brauchst du keine speziellen Suchworte eingeben, sondern du schreibst deine Fragen einfach in ganzen Sätzen. Das Ergebnis ist keine Auflistung von Links, sondern Text in natürlicher Sprache.
Quellenangaben:
Du erhältst in den Antworten Quellenangaben, so dass du die Website aufrufen kannst. Manchmal hilft das allerdings nicht viel weiter, weil die Antwort auf deine Frage auf der Website gar nicht auftaucht. Zumindest ist mir das so ergangen.
Tagesaktuelle Suche:
Perplexity kann das Internet durchsuchen und kann somit aktuelle Informationen erstellen.
Erweiterungen und Apps:
Perplexity AI bietet eine Chrome-Erweiterung, die ich allerdings nicht getestet habe. Ferner gibt es sowohl eine iOS App, wie auch eine Android-App von Perplexity.
Folgefragen:
Perplexity schlägt unter den Antworten neue Themen vor und erleichtert so das Entdecken weiterer Themen und Fragestellungen.
Verwaltung und Teilen:
Die Chats lassen sich in sogenannte Collections ordnen und können auch geteilt werden. Zusätzlich hast du die Möglichkeit nach Stichworten in deinen vorhandenen Konversationen zu suchen.
Ich glaube, dass sich die Suchmaschinen verändern werden. So, wie Perplexity die Suchergebnisse präsentiert ist schon sehr gut. Das Ganze hat allerdings einen Haken:
Wie finanziert sich das?
Fakt ist, dass der Betrieb von künstlicher Intelligenz teuer ist. Wir sind es auch gewohnt, Suchmaschinen kostenlos zu nutzen. Daher wird, so wie bei Google auch Werbung eingeblendet werden müssen.
Die Antworten auf die Fragen, die man an eine Suchmaschine stellt, werden meist direkt beantwortet. So wird man nicht mehr die Quelle, bzw. die zugrundeliegende Website aufrufen. Das hat zur Folge, dass der Anbieter dieser Informationen selbst kein Geld bekommt, weil wir ja die Werbung auf dessen Website nicht mehr anschauen. Wird dann diese Website bereit sein, ihre Inhalte der künstlichen Intelligenz kostenlos zur Verfügung zu stellen? Ich denke nein.
Ein Beispiel für eine andere Entwicklung ist Reddit, die ihre Inhalte für das Training der künstlichen Intelligenz an Google verkauft, bzw. lizenziert haben. Von 60 Millionen Dollar pro Jahr ist die Rede.
Übrigens: Perplexity ist nicht die einzige alternative Suchmaschine, die die künstliche Intelligenz nutzt. Schau dir doch einmal You.com an. In meinem Artikel ➥ You.com - Suchmaschine mit künstlicher Intelligenz habe ich geschrieben, was du damit alles anstellen kannst.
Was meinst du, wie wird die Zukunft der Suchmaschinen aussehen?
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Reiner Wadel
vor 1 Monaten
Ich habe das System getestet und bin wirklich beeindruckt. Eine Frage zu einer Person, zu der Google Search und ChatGpt 3 nur wenig bis gar nichts fanden oder wie ChatGTP einfach nur Blödsinn verzapften, hat Perplexity wirklich großartig beantwortet.
Burkhard
vor 1 Monaten
Ja, ich bin auch begeistert. Ich nutze Perplexity wirklich häufig.